Wenn es um das Thema Alkohol in Kosmetik geht, weichen wie so oft die Meinungen teilweise weit voneinander ab. Ganz grundsätzlich lässt sich in manchen Cremes auf Alkohol insgesamt nur schwer verzichten. Alkohol macht haltbar und verhindert Bakterienbefall, er fungiert als Lösungsmittel und „transportiert“ Wirkstoffe. Produkte mit Alkohol fühlen sich auf der Haut leicht an und „ziehen schnell ein“ bzw. trocknen eher auf der Haut, dabei trocknen Sie die Haut aber oft aus und greifen ggf. auch die Hautschutzbarriere an.
Was kurzkettige Alkohole angeht ist man sich vielerorts (aber auch nicht überall) einig: die sollten nicht in Kosmetikprodukte sondern eher in Desinfektions- und Reinigungsmittel.
Was macht Glycerin so problematisch?
Glycerin ist ein farb- und geruchloser Zuckeralkohol. In Verbindung mit Fettsäuren entstehen sogenannte Triglyceride. Wie der Name schon sagt, bedeutet dies, dass ein Molekül Glycerin drei Moleküle Fettsäuren gleicher oder verschiedener Art bindet und daraus Fett entsteht. Und genau das ist das ursächliche Problem. Denn es bindet somit auch die wichtigen ungesättigten Fettsäuren der Naturöle wie Leinöl, Olivenöl, Distelöl usw. und auch das lebenswichtige Vitamin E. Dadurch kann es zur Verfettung und Stoffwechselstörungen kommen.
Leider ist Glycerin vor allem ausgezeichnet wasserlöslich und kann deshalb vom Körper leicht aufgenommen werden. Es bindet enorm viel Wasser, was sich auf der Haut zunächst mal geschmeidig anfühlt. Aber wenn es trocknet, entzieht es den oberen Hautschichten eben dieses Wasser, was zu trockener Haut führt. Praktisch, dass dann mehr Creme benötigt wird, damit sich die Haut wieder besser anfühlt 😉 Zusätzlich ist Glycerin sehr reaktionsfähig und geht auch mit anderen Stoffen und Säuren im Körper eine Verbindung ein, welche den Körper zusätzlich belasten können.
Deshalb ist nach unserer Auffassung Glycerin in Kosmetik sehr bedenklich.
Fettalkohole
Wer sich mit dem Thema beschäftigt, der wird eher zu langkettigen Fettalkoholen greifen. Diese gelten als gute Emulgatoren, die Fett und Wasser in den Cremes zusammenbringen. Außerdem sollen sie sogar Feuchtigkeit spenden, auch sind viele Wirkstoffe alkohollöslich und können so besser in die Haut transportiert werden.
Fettalkohole werden aus Pflanzenteilen hergestellt. Beispielsweise aus Korn, daraus entsteht dann Weingeist. Fettalkohol in der Kosmetik ist sehr mild und macht die Haut geschmeidig. Er trocknet nicht aus, sondern sorgt im Gegenteil dafür, dass Feuchtigkeit in der Haut verbleibt.
Noch besser ist es natürlich, wenn der genutzte Alkohol eine Bio Qualität hat. Wer einmal die Gelegenheit erhält reinen Bio Alkohol anzufassen, der wird gleich im ersten Moment den Unterschied merken. Gefühlt hat er regelrecht eine ölige Konsistenz, die einen leichten und angenehmen Film auf der Haut hinterlässt. Trotzdem sollte davon in der Kosmetik nicht zu viel verwendet werden, denn in hohen Dosen ist selbst ein hochwertiger Bio Fett-Alkohol austrocknend.
Autoren: Helmut Hurle, Manuela Schuster
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