Säuren und Basen unterstützen im Stoffwechsel wichtige Grundfunktionen unseres Körpers, die das menschliche Leben aufrechterhalten und lebenswert machen.
Bei der Verwertung von Nahrungsbestandteilen entstehen oft saure „Abfälle“, die ausgeschieden werden müssen. Um den Körper nicht zu schädigen, müssen sie zu einem gewissen Grad durch Basen neutralisiert werden. Unser Stoffwechsel funktioniert dann störungsfrei, wenn das Verhältnis zwischen den Säuren und Basen in unserem Körper ausgewogen ist. Das heißt, der pH-Wert des Blutes und der Lymphe beträgt in diesem Fall 7,4. Auf dieser Grundlage können die menschlichen Zellen optimal versorgt und ernährt werden. Ein gesunder Stoffwechsel bewirkt außerdem, dass die überflüssigen Abfall- und Schlackenstoffe auf natürlichem Wege ausgeschieden werden.
Leider wird der Übersäuerung bzw. den Säure-Basen-Werten in unserer medizin-wissenschaftlichen Gesellschaft viel zu wenig Beachtung beigemessen, obwohl Ursachen und Folgen von Übersäuerung bekannt sind.
Übersäuerung - was ist das?
Eine über Jahrzehnte vernachlässigte und unausgewogene Ernährung kann deutliche Spuren hinterlassen: Wenn Basen fehlen, können saure Stoffwechsel-„Abfälle“ nicht mehr vollständig neutralisiert werden und müssen z.B. im Bindegewebe des Körpers zwischengelagert werden, um den pH-Wert des Blutes konstant halten zu können (Pufferung).
Erfolgt diese Lagerung über einen längeren Zeitraum, kann es schließlich zu einer chronischen pH-Wert-Verschiebung im Körper kommen. Da der Körper um zu überleben den pH-WErt des Blutes konstant halten muss, verändert sich über lange Zeit zunächst der pH-Wert der anderen Körperflüssigkeiten, wie z.B. der Lymphe. Die dann mögliche Entgleisung des Stoffwechsels bedingt eine Übersäuerung des Organismus, was ein weit verbreitetes Zivilisationsproblem unserer Zeit darstellt. Mit steigendem Grad der Übersäuerung kann die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers (zum Beispiel der Muskeln) sehr rasch absinken. Man spricht dann von einer pathogenen pH-Wert-Verschiebung des Stoffwechsels.
Mit dem pH-Wert kann das Verhältnis zwischen Säuren und Basen angegeben werden. Ein pH-Wert von 7,0 bedeutet zum Beispiel ein ausgewogenes Verhältnis von 1:1. Der gesunde biologische Normalwert weist beim Menschen einen pH-Wert von 7,4 auf. Dies lässt auf einen gesunden Stoffwechsel und funktionierende Regelmechanismen schließen. Bei vielen Menschen wird jedoch ein pH-Wert im urin und Speichel von nur 5,4 gemessen. Aufgrund der logarithmischen Definition und Berechnung des pH-Wertes ergibt sich in diesem Fall eine theoretisch hundert Mal höhere Belastung mit Säuren als bei einem Normalwert von 7,4.
Wozu führt Übersäuerung?
Der beschriebene Mineralstoffentzug (die M;ineralstoffe werden zur Neutralisierung der Säuren benötit) kann langfristig vielfältige Schäden hervorrufen, angefangen von Karies, Haarausfall, brüchigen Fingernägeln und Krampfadern bis hin zu Osteoporose, verstopften Blutgefäßen (Arteriosklerose) und Bluthochdruck, Bandscheibenleiden oder Herzrhythmusstörungen. Auch Beschwerden wie Gicht, Arthrose, Arthritis und Rheuma, Muskelverspannungen und –schmerzen, die Bildung von Nieren-, Gallen- und Blasensteinen, Hautalterung und Cellulite können Folgen einer Übersäuerung des Gewebes sein. Hinzu kommen chronische Müdigkeit und Erschöpfung – das sogenannte Fatigue-Syndrom – Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Lustlosigkeit oder gar psychische Störungen und Depressionen. Da sich Bakterien und Pilze im übersäuerten Milieu besonders wohlfühlen, werden auch die körpereigenen Abwehrkräfte in Mitleidenschaft gezogen, die Anfälligkeit für Infekte, Allergien etc. steigt.
Für eine pH-Wert-Verschiebung des Stoffwechsels ist vor allem nicht nur das Zuviel, sondern auch das Falsche an Nahrung verantwortlich. Dadurch verursachte Stoffwechselstörungen werden von den meisten Menschen erst erkannt, wenn sich als Folge davon Gewichtsprobleme oder sonstige Beschwerden einstellen: Der Organismus ist dann oftmals übersäuert.
Fast alle Nahrungs- und Genussmittel, an die sich unser Gaumen durch täglichen Konsum gewöhnt hat, wie Zucker, Alkohol, Milchprodukte, Käse, Fleisch und vieles mehr, können bei übermäßigem Verzehr für die Entgleisung des Stoffwechsels mitverantwortlich sein. Sie gehören allesamt zu den säureüberschüssigen Nahrungsmitteln. Auch gehärtete und raffinierte Öle und Fette wirken sich negativ auf den Säure-Basen-Stoffwechsel aus.
Notprogramm des Körpers und die Folgen
In dieser Notlage greift der Organismus auf die körpereigenen Ressourcen (z. B. auf Kalzium in den Knochen oder Magnesium in der Muskulatur) zurück, um die vorrangige und lebensnotwendige Pufferung des Blutes im pH-Wert-Bereich von 7,36 bis 7,44 aufrecht zu erhalten. Der Körper verliert wichtige Mineralstoffe. Bei einer Entmineralisierung des Körpers können sich die Mangelerscheinungen in der Folge besonders im Vitamin- und Mineralstoff-Haushalt zeigen. Der Körper benötigt jedoch gerade Vitamine und Mineralien für die Aufrechterhaltung sämtlicher Stoffwechselvorgänge in der menschlichen Zelle. Der Elektrolythaushalt und insbesondere die Mineralien Calcium, Kalium, Natrium und Magnesium dienen z.B. der Aufrechterhaltung und Regulierung des osmotischen Drucks in den Zellen, sowie der Spannkraft und Reizbarkeit der gesamten Muskulatur.
Ein chronischer Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiummangel kann schwerwiegende Folgen auf die gesamte Muskulatur, einschließlich der Herz- und Kreislaufmuskulatur haben. Ein Abfallen des Vitamin- und Mineralspiegels kann somit langfristig zu einer Störung der Grundfunktionen des Körpers führen.
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Auf was sollte man besonders achten?
Es empfiehlt sich, generell auf eine ausgewogene, vollwertige und basenreiche Ernährung zu achten. Sie beugt einer drohenden Übersäuerung vor und begünstigt bei ersten Anzeichen einer Übersäuerung die Entwässerung bzw. Gewichtsreduzierung des Körpers. Des Weiteren sollte über eine regelmäßige gezielte Entsäuerungs-Ernährung nachgedacht werden. Damit können die im Laufe der Zeit, manchmal in Jahren angesammelten und eingelagerten Säuren- und Laktatablagerungen, verstärkt über die körpereigenen Ausscheidungsorgane wie: Harn, Stuhl, Haut und Atem ausgeschieden werden. Eine optimale, nachhaltige Ausscheidung der Abfall- und Schlackenstoffe kann allerdings nur bei einem intakten Stoffwechsel mit einem Gewebe-pH-Wert von 7,4 erfolgen.
Deshalb erfordert eine erfolgreiche Entsäuerungs-Ernährung auch die tägliche Messung des pH-Wertes mittels Indikatorpapier im Morgen-Speichel. Diese Ermittlung des aktuellen Säuregrads im Körper ist einfach in der Handhabung und für Jedermann leicht durchführbar. Je nach gemessenem Säuregrad wird eine speziell aufbereitete Mineralmischung mit Bicarbonat (Natriumhydrogencarbonat), Calcium-Citrat, Magnesium-Citrat und Kalium-Citrat eingenommen. Dadurch werden dem Körper gezielt die dringend benötigten Mineralstoffe angeboten. Dies kann eine nachhaltige und regelmäßige Ausscheidung der eingelagerten Schlackenstoffe über Stuhl, Urin, Haut und Atem bewirken.
Das Bi-Carbonat, auch Natriumhydrogencarbonat genannt, hat als Bestandteil des Kohlensäure-Hydrogencarbonat-Puffersystems eine sehr wichtige Bedeutung für den Säure-Basen-Stoffwechsel.
Irrtümlich wird das Natriumhydrogencarbonat aufgrund des Wortteils „Natrium“ oft mit Kochsalz definiert, was jedoch nicht richtig ist. Das Natriumhydrogencarbonat zählt zu den Hydrogencarbonaten und sollte nicht mit Natriumcarbonaten verwechselt werden.
Citrate, die basischen Salze der Zitronensäure, sind in dieser Hinsicht ernährungsphysiologisch besonders wertvoll. Sie binden dreimal so viel Säure wie Carbonate und werden danach im Stoffwechsel verbrannt. Idealerweise sollten Tricitrate verwendet werden, da diese deutlich besser bioverfügbar sind.
Ein sicherer und einfacher Weg, sein Wohlbefinden wieder zu erlangen oder zu erhalten, ist die Beachtung des Säure-Basen-Stoffwechsels. Entscheiden Sie sich für ein gesünderes Leben mit einem ausgeglichenen Säure-Basen-Stoffwechsel.
Autor: Helmut Hurle, edit: Manuela Schuster
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