Was ist der PRAL-Wert – und warum ist er wichtig für deine Ernährung?

Was bedeutet „PRAL“?

Der Begriff PRAL steht für „Potential Renal Acid Load“, auf Deutsch: potenzielle Säurebelastung der Niere.
Der PRAL-Wert gibt also an, wie stark ein Lebensmittel den Säure-Basen-Haushalt im Körper beeinflusst, nachdem es verdaut und verstoffwechselt wurde.

📌 Ein positiver PRAL-Wert → säurebildend
📌 Ein negativer PRAL-Wert → basenbildend

Wie wird der PRAL-Wert berechnet?

Die Berechnung basiert auf dem Gehalt an bestimmten Nährstoffen, die im Körper entweder säurebildend oder basenbildend wirken:

  • Säurebildend: Eiweiß (v. a. schwefelhaltige Aminosäuren), Phosphor

  • Basenbildend: Kalium, Kalzium, Magnesium

Der berechnete Wert ergibt den PRAL-Wert in mEq pro 100 g Lebensmittel – eine theoretische Einschätzung, wie stark ein Lebensmittel die ausscheidungspflichtige Säurelast über die Nieren beeinflusst.

Beispiele für PRAL-Werte

LebensmittelPRAL-Wert (pro 100 g)
Brokkoli–1,2 (basenbildend)
Kartoffeln–4,0 (stark basenbildend)
Fleisch, Rind+9,5 (stark säurebildend)
Käse (Hartkäse)+23,6 (sehr stark säurebildend)
Mandeln+3,6 (leicht säurebildend)
Spinat (roh)–14,0 (sehr basenbildend)

Wichtig: Der PRAL-Wert hat nichts mit dem Geschmack zu tun. Zitronen schmecken sauer, sind aber im Stoffwechsel basenbildend!

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Warum ist der PRAL-Wert wichtig?

Ein dauerhaft säureüberschüssiger Lebensstil – geprägt von tierischen Produkten, Zucker, Stress und Bewegungsmangel – kann zu einem aus dem Gleichgewicht geratenen Säure-Basen-Haushalt führen.
Typische Folgen können sein:

  • Energiemangel & Konzentrationsprobleme

  • Hautprobleme

  • Muskel- und Gelenkbeschwerden

  • Mineralstoffverluste (z. B. Magnesium, Kalzium)

Daher empfiehlt sich eine basenüberschüssige Ernährung, also ein Verhältnis von etwa 80 % basenbildenden und 20 % säurebildenden Lebensmitteln.

Kritik am PRAL-Wert – was du wissen solltest

Obwohl der PRAL-Wert eine hilfreiche Orientierung bietet, gibt es berechtigte Einwände und Einschränkungen, die man kennen sollte:

  1. Nur bestimmte Nährstoffe werden einbezogen.
    Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine oder die individuelle Darmflora werden nicht berücksichtigt – obwohl sie den Säure-Basen-Haushalt ebenfalls beeinflussen.

  2. Gekocht vs. roh, verarbeitet vs. frisch?
    Der PRAL-Wert bezieht sich meist auf 100 g eines isolierten Lebensmittels – nicht auf die Zusammensetzung einer Mahlzeit oder deren Zubereitung.

  3. Der PRAL-Wert ist ein Modell – kein Laborwert.
    Er basiert auf durchschnittlichen Nährstoffwerten und berechnet eine theoretische Säurebelastung. Er sagt nichts über den tatsächlichen Nährstoffgehalt der Lebensmittel auf deinem Teller aus.

  4. Individuelle Reaktionen bleiben unberücksichtigt.
    Alter, Stoffwechseltyp, Krankheiten, Medikamente oder Lebensstil können die Wirkung von Lebensmitteln individuell stark beeinflussen.

Fazit

Der PRAL-Wert ist ein wissenschaftlich fundierter Richtwert – kein Dogma.
Er hilft dir zu erkennen, welche Lebensmittel tendenziell basenbildend und welche säurebildend wirken. Wenn du langfristig vitaler, ausgeglichener und gesund leben willst, ist er ein einfacher Kompass für deine tägliche Ernährung.

👉 Die goldene Regel: Nicht perfekt essen – ausgewogen essen.
Mit reichlich Gemüse, Kräutern, basischen Getränken und gelegentlichen „Säure-Tagen“ in Balance bleiben – das ist basische Lebensfreude!

Autorin: Manuela Schuster

Die hier veröffentlichten Informationen werden nach bestem Wissen weitergegeben. Es handelt sich nicht um Diagnose- oder Therapieanweisungen. Bei dem Verdacht auf eine Erkrankung suchen Sie unbedingt Ihren Arzt oder Heilpraktiker auf. Die Veröffentlichungen dienen zu Ihrer Information und Weiterbildung. Wir schließen die Haftung für Schäden jedweder Art, die durch die Anwendung der Angaben direkt oder indirekt entstehen, aus..

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